Seit zwei Tagen hält sich nicht nur ein großer Teil des MuniqueART Teams auf der Blooom in Köln auf – auch die Künstler begleiten uns und ihre Kunst zur Freude der Besucher auf die Messe. Wir haben die Gelegenheit genutzt um uns einige Fragen zu den Arbeiten der Künstler beantworten zu lassen.
Zubin Zainal war in diesem Jahr erstmals mit der Ausstellung SIE ± LICHT bei MuniqueART präsent. Er ist interdisziplinär unterwegs, so umfasst sein Werk Zeichnungen, Malerei, selbstgeschöpftes Papier, Papierobjekte, Raku Keramiken und musikalische Kompositionen. Auf der Blooom zeigt er neue Papier-Reliefmalerei aus der Serie Lebenslinien – Different Shades Of Blue.
Zubin, wie lange brauchst Du ungefähr für die Kreation eines deiner Lebenslinien-Bilder? Wieviele Stunden Arbeit stecken darin? Unterschiedlich. Ich arbeite meistens an mehreren Bilder parallel. Der Prozess kann sich oftmals bis zu 2 Monate hinziehen. Ich nehme auch immer wieder gerne Abstand zu meinen Werken während sie entstehen. So bleiben die Augen frisch.
Hast Du vorher immer schon einen Plan bzw. ungefähren Plan, wie das Bild am Ende aussehen soll? Wie das Werk am Ende aussehen soll, weiß ich vorher nie. Ich befreie mich von allen Alltagsgedanken bevor ich mich der Malerei widme. Es ist wie ein Ritual um den meditativen Zustand zu erlangen. Und ich lasse mich gerne von der morgendlichen Energie treiben; irgendwann merke ich dann, dass nur meine Hände arbeiten, aber mein Kopf ist in einer anderen Sphäre.
Die Farben werden während des Malen immer wieder neu angemischt. Das gehört zum kreativen Prozess dazu. Es entsteht nie der gleiche Farbton und das macht es sehr spannend monochrom zu arbeiten.
Mit welchen Materialien arbeitest du? Papier, Pigmente, Dammer, Ei, Leinwand.
Das Papier wird meistens direkt als nasse Masse auf die Leinwand montiert. Das muss natürlich trocknen. Dann wird die Oberfläche grundiert. Wenn sie trocken ist – erst dann werden die ersten Farbschichten aufgetragen. Dieser Prozess ist sehr spannend und wichtig. Manchmal werden das bis zu 25 Farbschichten. Auch die ersten Farbschichten scheinen dabei am Schluss teilweise noch durch. Sie sind wie die erste Liebe, man vergisst sie niemals. Die positiven Erinnerungen können zum Vorschein kommen.
Wie findest Du den Titel für deine Werke? Vor, während oder nach der Entstehung und was sind die Gedanken dabei bzw. wie entwickelst Du die Titel? In früheren Arbeiten waren Titel ausschlaggebend für ein Thema. Ich habe erst ein Thema festgelegt und dazu mehrere Titel entworfen bevor die Werke dann entstanden sind. Letztes Jahr habe ich mich von der figurativen Malerei verabschiedet und somit auch von Titeln. Seither setze ich mich mehr mit Farbtönen und deren Kontrasten (Helligkeit bzw. Dunkelheit) auseinander und die Arbeiten werden nummeriert. Der Titel der Serie Lebenslinien ist sehr offen gehalten, denn Lebenslinien können einen zu allem führen. Man weiß nie vorher wohin die Lebensreise führt, oder? Der Titel der aktuellen Serie ist daher nur eine Beschreibung der Ergebnisse. Derzeit fasziniert mich das Blau. Das kann sehr abenteuerlich sein. Es ist eine lehrreiche Erkundung. Durch die Auseinandersetzung mit jedem Werk lerne ich immer wieder Neues. Daher auch auch das ständige Entleeren.
Gibt es ein Bild oder ein Werk, das Dir besonders viel bedeutet? Ja. Aus jeder Phase behalte ich eine Arbeit. Für alle Fälle, falls ein Zvbin Museum errichtet wird (lacht).
Sehr oft taucht die Eule in Deinen Werken auf. Was bedeutet dieses Tier für Dich? Die Eule ist die Hüterin der Weisheit. Da ich mich oftmals „entleere“ bringt sie mir die/meine Weisheit zurück, wenn ich sie brauche (lacht). Sie ist ein Symbol der mystischen Welt und das ist reizvoll. Im tiefsten Demut durfte ich einige Eulen in meinen Händen halten und die Erfahrung ist unbeschreiblich!
Mehr über Zubin Zainal unter der Rubrik Künstler.
Aktuell präsentieren wir Ray Moore zusammen mit Zubin Zainal, Sven Bergholz, Deniz Hasenöhrl, Ángel Barroso Crespo auf der BLOOOM – The Converging Art Show in Köln, 24. bis 27. September 2015.