Farblich konzentriert sich Anne Werner in ihren Arbeiten auf wenige ausgewählte Töne. Form und Inhalt fasst sie gleichsam souverän wie konsequent in 10×10 cm großes Bildformat. Dem gegenüber schöpft sie in die Tiefe gehend das Spektrum voll aus und bewegt sich spielerisch zwischen rein visuell erfahrbaren Bildern – teils ausschließlich digital konzipiert und ausgedruckt – und haptisch spürbaren Kollagen, bemalten oder beklebten Drucken, die in ihrer Dreidimensionalität bis hin an die Grenze zur Skulptur reichen.
Hier wird der räumliche Bezug der Künstlerin deutlich: die inhaltlichen Werkgruppen, die die einzelnen Arbeiten in der Kombination bilden, werden formal erst an der Hängung ablesbar. Sie stehen wiederum in Kommunikation zueinander, wobei neben den Bildensembles auch die Lücke, die Wand, der Raum aussagekräftig und Teil des Ganzen sind. Denn: Sujet ist die Stadt, als Repräsentant sozialer Strukturen und Dynamiken, lebendig, bewegt, konstant nur im Wandel. Als Momentaufnahme einer dekonstruierten Stadt darf die Ausstellung auch als Rauminstallation betrachtet werden, deren Gehalt und Dichte sich wiederum in jedem einzelnen Bild finden lassen. Aufmerksam geworden sind wir auf Anne Werner im Rahmen ihrer Teilnahme an der Ausschreibung des ARTWARD. Ein von der Agentur ICAA Strategists GmbH ins Leben gerufener Münchner Kunstpreis, der nicht nur nach herausragender künstlerischer Qualität bewertet sondern zudem Innovation und ein im Konzept überzeugendes Gesamtwerk in den Vordergrund rückt. Als Partner des ARTWARDS haben wir zwei Künstlern angeboten ihre Arbeiten im Rahmen einer Einzelausstellung bei uns zu zeigen. Mit Anne Werners Ausstellung „Tatsächlich?“ trägt diese Kooperation nun Früchte. Anne Werner zielt mit ihrer Kunst auf die Entdigitalisierung eines Phänomens unseres digitalen Zeitalters: Des Phänomens, an verschiedenen Orten der Welt gleichzeitig zu sein. Denn obgleich digitale Arbeitsmittel bei der Entstehung aller Bilder und der in ihnen behandelten Orte eine Rolle spielen, das fertige Kunstwerk an sich ist immer ein nichtdigitales Objekt.
VITA, AUSSTELLUNGEN UND VERÖFFENTLICHUNGEN (Auswahl)
*1981, lebt und arbeitet in Aachen
2015
Einzelausstellung, „Tatsächlich?“, Galerie MuniqueART, München
2014
Kulturfest „Lothringair“, Aachen
2014, 2010, 2007
Gruppenausstellung Schranne, Weißenburg
2010
Ausstellungskonzeption für die Zürcher Hochschule der Künste, Zürich
2007
Gruppenausstellung Galerie Rottloff, Karlsruhe
2006
Gruppenausstellung „Serientäter“, Villa Leon, Nürnberg
2005
„Talente“, Handwerksmesse München
2003
Grassimesse, Leipzig
Gruppenausstellung Galerie X-HIBITION-FIVE, Ulm
Künstlerische Ausbildung bei Erich Reiling, Matthias Kohlmann und Abraham David Christian
2003 – 2008
Diplomstudiengang Schmuck- und Industrial Design an der Hochschule Pfrorzheim
2000 – 2003
Ausbildung zur Staatlich geprüften Designerin für Schmuck und Gerät an der Goldschmiedeschule Pforzheim
AUSZEICHNUNGEN
2008 – 2013
reddot/ if/ Good Design/ Designplus/ AIT-Award für diverse im Bereich Design realisierte Projekte
2008
Bestes Diplom im Fachbereich Industrial Design, Hochschule Pforzheim
2006
„Abraham David Christian Award“, bestes künstlerisches Vordiplom
KONTAKT
über MuniqueART
WEBSITE DER KÜNSTLERIN
www.annebwerner.wordpress.com