Zubin Zainal bei MuniqueART vom 30. April bis 30. Mai 2015: Unseren nächsten Künstler bei MuniqueART präsentieren wir gleich zweifach: Im Rahmen einer Einzelausstellung in der Galerie und auf der ARTMUC. Während bei der Kunstmesse der Fokus auf seinen Tableaus liegt, zeigen wir in der Schleißheimer Straße die gesamte Bandbreite seines Schaffens: Papierrelief, Malerei, Objekte und Raku-Relief (Keramik).
Zubin Zainal wurde in Kuala Lumpur, Malaysia geboren, lebt und arbeitet heute in Berlin. Die Koexistenz von Licht und Schatten ist eine der zentralen Fragen, die malaysischen Künstler bewegen. Dem Medium Papier gilt seine besondere Leidenschaft, weil es nach seiner Auffassung die Qualität von Stärke und Fragilität, Licht und Schatten in besonderer Weise zum Ausdruck bringen kann. Zubin Zainal schöpft sein Papier in altehrwürdiger japanischer Technik selbst, auch aus ungewöhnlichen Fasern wie Holz, Jeans, Bütten. Und so wirken seine Objekte aus Papier immer wieder anders, haben eine feine und luftige Qualität weit über das hinaus, was man mit Papier assoziiert.
Das Konzept seiner Ausstellung ist programmatisch: SIE + LICHT. Ein Zyklus von Werden und Vergehen, von der Idee über das Leben, Sterben und die Wiedergeburt – auf dem nächsten Level. SIE steht seiner Aussage nach für das weibliche Element, Ideen und Inspiration.
Symbol für diese inspirierende Qualität ist für ihn die Eule, das Wappentier der Pallas Athene. Während im westlichen Kulturkreis die Eule als Symbol von Weisheit und Kraft gilt, ist sie im asiatischen Raum eine Mittlerin zwischen den Welten, die Begleiterin der Seelenwanderung. In Zubin Zainals Ausstellung finden sich viele dieser Tiere, als Einzelobjekte, als Installationen – leicht und luftig fallen sie da als Ideen von oben herab (bei der Ausstellungs-eröffnung begleitet von einer Tanzperformance und einer Lichtinszenierung), werden aufgefangen, umgesetzt, verworfen, vergehen. Und stehen als Wächter aus Keramik am Übergang zwischen dem Ende des einen Lebens und dem Beginn eines neuen.
Das Licht, das er nicht umsonst mit unbetontem L und unbetontem T schreibt, symbolisiert den Menschen, der all dies umsetzt, in sein Leben integriert, es verwirft, hinter sich lässt, mit all seinem praktischen Wissen. Und dann entsteht er neu, der Mensch: Rebirth ist die letzte Station seiner zyklisch angelegten Ausstellung.
Handwerkliches Können ist auch für Künstler eine Qualität an sich und Zubin Zainal verwendet viel Sorgsamkeit auf die Herstellung des Papiers und auch seiner Raku-Keramiken; unermüdlich hat er experimentiert, bis nicht nur seine Papierarbeiten, sondern auch seine Keramiken (darunter Objekte, Schalen, Becher), diese Qualität haben: Das Geschaffene, dem man den Prozess des Gestaltens, „Erschaffens“ ansieht, dynamisch, durch das Er-Leben geformt und daher unverwechselbar.
Gerade hinter seinen Raku-Reliefs steht eine bedeutsame Geschichte: Diese besondere Keramik japanischer Prägung ist für Zubin Zainal eng mit der Geschichte seiner Familie verbunden: Während des zweiten Weltkriegs war die malaysische Bevölkerung Opfer tausendfacher Repression durch die japanische Besatzung. Ethnische Verfolgung fand also nicht nur in Europa statt. Unter dem Eindruck dieser Erlebnisse seiner Großeltern hat Zubin Zainal ganz bewusst japanische Techniken gewählt, um sie zu transzendieren, zu transformieren und daraus wieder ein Stück Identität zu machen. Seiner Identität, die im Spannungsfeld zwischen deutscher und malaysischer Kultur geprägt wurde. Und so bewegt er sich in Antipoden – Licht und Dunkel, Aktion und Reaktion, monochrom und polychrom, Malerei und Bildhauerei, Tradition und Moderne, Stille und Klang – und versucht sie in einer Symbiose zusammenzuführen. Am Ende steht ein großer Luxus: Freiheit zu spüren.
Zur Vernissage am 30. April freuen wir uns besonders auf Natalie Riedelsheimer, die ihre Interpretation dieser Ausstellung in einer Tanzperformance zum Ausdruck bringen wird. Parallel zur Ausstellung, die nun bis zum 30. Mai läuft und dienstags von 11 – 15 Uhr, donnerstags und freitags von 16 – 19 Uhr sowie samstags von 11 – 18 Uhr zu sehen ist, präsentieren wir Zubin Zainal auch auf der ARTMUC vom 14. – 17. Mai auf der Praterinsel.
Über MuniqueART
Hinter der MuniqueART GmbH verbirgt sich ein abwechslungsreiches Konzept, das ein breites kunst- und kulturinteressiertes Publikum anspricht. In den Galerieräumen in der Schleißheimer Straße 26 in München präsentiert die Unternehmerin Simone Schmitt-Schillig meist (noch) unentdeckte internationale Nachwuchskünstler. In Einzel- und Gruppenausstellungen, die über einen vier- bis sechswöchigen Zeitraum gezeigt werden, können die Besucher ungezwungen in den Dialog über Gemälde, Skulpturen oder Fotografien einsteigen. Nahbar soll die Kunst sein.
Die Galerie versteht sich als Schnittstelle zwischen Kunst und Sammler, Kultur und Wirtschaft. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, nutzt man die Galerieräume neben den regulären Öffnungszeiten als Veranstaltungsort nicht nur für klassische Vernissagen, sondern auch für kleine Konzerte, Workshops, Meetings und Empfänge.
Neben der MuniqueART GmbH leitet Simone Schmitt-Schillig die seit 2011 ebenfalls in München ansässige Unequity GmbH, eine auf interne Unternehmenskommunikation spezialisierte Agentur, zu deren Kunden internationale Konzerne und weltweit bekannte Marken zählen. Es gehört zum Grundverständnis der Gründerin, dass jede Ausstellung bei MuniqueART durch ein multimediales Kommunikationskonzept abgerundet wird, das auch die Agenturkunden – darunter einige arrivierte Kunstsammler – einbezieht. Über den klassischen Galeriebetrieb hinaus vermittelt die Galerie auch Kontakte für Kunstperformances bei Firmenveranstaltungen, übernimmt das Management für spezielle Kunstprojekte oder entwickelt gemeinsam mit den Künstlern kleine Produkte, die neben den originalen Kunstwerken ebenfalls in der Galerie oder über Onlineshops vertrieben werden.
Weitere Künstler der Galerie sind:
Andy Schulz – Fotografie / Michaela Pods-Aue – Konzeptkunst / Tim David Trillsam – Bildhauerei / Patrick Hartl – Malerei / Nina Annabelle Märkl – Zeichnung und Rauminstallation / Martina Hamrik – Schlaufenbilder / Franziska Agrawal – Fotografie und Schneekunst / Josephine Kaiser – Figürliche Intarsienarbeit & Scherenschnitt / Nani Boronat – Malerei und Bildhauerei